Vita – unseriös
Nach sehr streng katholischer Kindheit, Jugend und Meßdienerdasein im tiefsten Hochsauerland war seine Karriere als Kabarettist wohl unausweichlich.
Es folgten:
– 9 Jahre Gymnasium der Benediktiner,
– 6 Jahre Studium in der schwarzen Bischofsstadt Münster,
– 2 Jahre Referendarzeit im Wallfahrtsort Kevelaer.
Wahrlich, ich sage Euch, eine fundierte Grundlage für den heiligen Zorn des Atheisten Ludger Wilhelm.
Mit der Fächerkombination Geschichte und Sport (ja, der Mann war früher auch körperlich mal sehr beweglich), ergab sich nie die Möglichkeit, seine satirischen Neigungen an Schülern auszulassen.
So blieb, auch wegen fehlender Qualifikation für irgendeinen anderen Beruf außer dem des Beamten, nur die Eröffnung der Autoverwertung „König Wilhelm“ in Münster (Markenzeichen: der tiefer gehängte und von außen verstellbare Innenspiegel).
Parallel wurde aus dem Hobby Kabarett sein Traum- und Vollzeitberuf.
Im Gegensatz zu fast allen seiner Kollegen besuchte Ludger Wilhelm eine Schauspielschule: das rennomierte Max Reinhardt Seminar in Wien (im Rahmen eines mehrtägigen, touristischen Aufenthalts).
Wenn seine Solokarriere nicht den erwarteten Erfolg aufweisen sollte, wird er mit seinem Oldtimer-Hobby den Markt mit untermotorisierten, unzuverlässigen Citroen-Oldtimern überschwemmen. Das wird niemand wollen, also, verehrtes Publikum kommen Sie zahlreich und Sie, geschätzte Veranstalter, laden Sie ihn ein, der Mann will doch nur spielen.
Werfen Sie mit einen Blick durch die Wilhelminische Brille auf das Angelikanische Zeitalter.